Die Geschichte des Mops

Postcard Pug British Museum
Der Mops stammt vermutlich aus dem Kaiserreich China, wo er vor mehr als 2.000 Jahren aus doggenähnlichen Hunden herausgezüchtet wurde. Zu dieser Zeit ähnelte der Mops nur in wenigen Zügen dem Hund den wir heute als Mops kennen. Wie genau man die Hundezucht nahm, wird aus Aufzeichnungen aus der Tang-Dynastie (ca. 950 n. Chr.) deutlich, nach denen damals 8 "Rassen", unterschieden nach Typ, Körperbau und Haarart gezüchtet wurden, u. a. der "Lo-Sze", in dem man den Urahnen unserer heutigen Möpse vermutet. 4000 (!) Eunuchen wetteiferten darum, den perfektesten Rassevertreter zu züchten, was erahnen lässt, welchen Stellenwert die Hundezucht einnahm.

In der Ming-Dynasty (1368 - 1644) galt er in seinen Farben weiß und orange , als Kaisershund und es war ein Privileg der Kaiser, ihn besitzen und anfassen zu dürfen. Man vermutet, dass Hunde, die nicht zur Weiterzüchtung geeignet waren oftmals Edelleuten zum Geschenk gemacht oder von den Züchtern teuer an das Volk verkauft wurden.

Vermutlich über die East India Company kam der Mops im 16. Jahrhundert nach Holland, wo er , wegen seiner orangen Farbe zum Symbol der Oranier wurde. Von den Holländern und Engländern erhielt er auch seinen heutigen Namen: "moppern" bedeutet auf holländisch " mürrisch dreinschauen" und im Englischen bedeutet "mope " soviel wie „sich langweilen"

Unbekanter Mops Maler
Der Mops wurde später zum offiziellen Hund des Hauses Oranien-Nassau erklärt. Dem Prinzen Wilhelm I.dem Schweiger von Oranien, Statthalter der Niederlande, soll ein Mops namens Pompey, der ihn nie verließ, in Heerlager zu Hermigny , durch lautes Bellen das Leben gerettet haben. Die soll nachts im Jahre 1570 geschehen sein, als er in seinem Zelt schlief und durch das Bellen, vor spanischen Schergen, die ihn ermorden wollten, gewarnt wurde.

Mit Wilhelm III und Maria II.kam der Mops 1688 von Oranien nach England, wo er sich ebenfalls bald großer Beliebtheit erfreute. Um 1790 ließ die Beliebtheit etwas nach, er wurde aber dank einiger weniger Rasseanhänger dennoch rein erhalten. Es war damals üblich, den Möpsen die Ohren zu kupieren, erst Königin Viktoria setzte diesem Unwesen ein Ende. England importierte auch Möpse direkt aus China und man beschritt die Zucht der englischen Möpse etwa im Jahre 1860, als 5 Palasthunde die Insel erreichten.

Das erste Zuchtbuch des 1871 gegründeten Englischen Kennel Club weist 66 Mops-Eintragungen auf, und danach entstanden die beiden bekanntesten, rivalisierenden Mopslinien: die Willoughby und Morrisons. Die Erste wiesen als Merkmale eine steingraue Farbe, weiße Abzeichen, einen größeren, leichteren Körperbau und kleinere Augen auf; Merkmale, die bis in die heutige Zeit für Kenner der Rasse als Willoughby-Ursprung erkennbar sind. Die Morrisonlinie stammt aus holländischen Möpsen und hatte als Zuchtziel stämmigen Körperbau, Apricot-Farbe und sehr hübsche Köpfe. Beide Linien wurden später in allen Variationen gekreuzt und rückgekreuzt und so miteinander vermischt.

1878 brachte Lady Brassey mehrere schwarze Möpse aus China nach England
1878 brachte Lady Brassey mehrere schwarze Möpse aus China nach England. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es hin und wieder mal schwarze Möpse, aber diese Importhunde waren eine Sensation! Sie hatten weiße Abzeichen. So hatten sie zum Beispiel einen kleinen Stern auf der Brust oder aber auch eine völlig weiße Brust und dazu noch eine weiße Pfote. Man sprach damals vom "Chinesischen Markenzeichen"

Im westlichen Europa wurde im 18. Jhd. nach dem Mops der Mopsorden begründet und die Bein'chen des Mopses aus Ehrfurcht vor seiner Treue von den Ordensmönchen geküßt. Die Mönchsanwärter wurden als Höchstbelobigung zum Mops geschlagen und Ordensangehörige bezeichneten sich als Möpse. Bei den Freimaurern diente der Mops als Vorbild für Musterhaftigkeit und Sinnbild für Treue. Es gehörte zur feinen Sitte, in Begleitung von Möpsen auszugehen.

Zur Biedermeierzeit hielt der Mops Einzug in die gutbürgerliche Stuben.Er wurde Modehund und Symbol des reichen Bürgertums. Später wurde er der Liebling allein stehender Damen die ihn mit Süßigkeiten voll stopften und ihn so zu einer Karikatur eines Hundes machten was beinahe zu seinem Untergang führte. Von vielen Menschen verehrt sah sich der Mops auch einigen einflußreichen Gegnern gegenüber, und es schrieb der große Brehm 1864 : "Die Welt wird nichts verlieren, wenn dieses abscheuliche Tier mitsamt seiner Nachkommenschaft den Weg allen Fleisches geht." Beinahe kam es auch so weit. Die Liebhaber des Mopses starben und mit ihnen ihre Möpse. Nur Eingeweihte wussten um den wahren Wert des Mopses und kämpften um seinen Fortbestand. Die wenigen Reste, die es noch gab, erlangten unvorstellbar hohe Preise. Eine weitere Neubelebung ging von England aus. Seit 1867 bzw. 1881 gibt es durch den Englischen Kennel Club einen genauen (ersten) Rassestandard für den Mops.

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Um 1918 war der Mops in Europa zum absoluten Modehund geworden.

Um den Bestand aufrecht halten zu können, wurden in den 20 Jahren nun andere Rassen, wie Pinscher und Rattler eingekreuzt. Hier war auch die Nase wieder vorhanden. Aus dieser Zeit stammt der Name "Altdeutscher Mops". Auch in Deutschland hat die Mopszucht Tradition. Leider sind die Zuchtbücher aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erhalten.

 

 

Möpse aus den 50.Jahren

Möpse aus den 50.Jahren
Ab 1955/1960 waren fast alle wieder von der Blidfläche verschwunde , um 1970 fielen nur ca. 70 registrierte Mopswelpen bei ca. 20 Züchtern in der BRD. Die "langen" Nasen waren verschwunden bei uns, so wie sie gekommen waren.Es wurde nach englischen Standart gezüchtet und die platten Nasen waren platter den je. Und erneut hielt der Mops Einzug in die Welt der oberen Zehntausend.

Im Jahr 2000 stellten sich einige Leute die Frage, ob aus dem dicken, röchelnden Marzipanschweinchen wieder ein aufgeweckter, freiatmender Hund werden könnte. Das war der Beginn eines „neuen" und doch alten Standarts, der mittlerweile viele Anhänger gefunden hat. Das Ergebnis ist eine Nase, durch die der Hund wieder einwandfrei atmen kann, wie beispielsweise der altdeutsche Mops aus den 1930er Jahren.

 

 

Die Farben der Möpse

Die Standartfarben der Möpse sind beige mit schwarzer Maske, fahlgelb und schwarz (ohne Weißanteil). Im Laufe der Zeit ergaben sich aus den verschiedenen Züchtungen aprikot, steingrau, sandfarben, weiß, auch blau, brindle (kommt sehr häufig in den USA vor). Auch Variationen schwarz mit weißem Brustlatz kommen vor, sowie seltene schwarze Möpse mit weißen Pfoten.

L.G. Irina Bauer

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